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Stadtliteratur in Chile
Die Veranstaltung ist integrierender Bestandteil des Programms der Chile-Exkursion, die im August 2008 stattfindet. Behandelt wird die Thematisierung der Großstadt in der zeitgenössischen chilenischen Literatur. Das Programm ist mit einem parallelen Seminar, das im SoSe 2008 von den Professoren H. Nitschak und C. Montes an der Universidad de Chile durchgeführt wird, koordiniert. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung beider Seminare am 6.8.08 in Santiago werden Ergebnisse aus beiden Veranstaltungen ausgetauscht und diskutiert. Gleichzeitig steht ein Internet-Forum zur Verfügung, auf dem die Kooperation vorbereitet wird. Am 7.8. findet ein Treffen mit Schriftstellern statt, deren Werke in den Seminaren behandelt wurden. Silvia Rosa wird die Funktionen einer “teaching assistant” wahrnehmen. Sie hat bisher auch den Großteil der Koordination mit der chilenischen Seite übernommen. Ein genaues Lektüreprogramm, zusammen mit einem käuflich zu erwerbenden Reader, wird im Laufe der vorlesungsfreien Zeit erarbeitet und steht spätestens zu Semesterbeginn zur Verfügung (bitte beachten Sie die Hinweise auf der Homepage von WBB!). Die Veranstaltung wird gleichzeitig als reguläres Hauptseminar für Studierende der Hispanistik im Hauptstudium angeboten. Portugiesischer Realismus. Eça de Queiroz
José Maria Eça de Queiroz (1845-1900) zählt zu den renommiertesten und produktivsten Schriftstellern Portugals. Als wichtigster portugiesischer Romancier des 19. Jahrhunderts hat er maßgebend zur Entstehung der realistischen und naturalistischen Schreibweise in Portugal beigetragen. Im Zuge seiner Zugehörigkeit zur Geração de 70 engagierte er sich zunächst als Journalist und setzte seine Gesellschaftskritik anschließend auch in zahlreichen narrativen Werken um. 1871 verfasste Queiroz seinen ersten realistischen Roman, dem zahlreiche weitere folgten. Als Einstieg in die Thematik werden wir uns mit der Kurzerzählung “Singularidades de uma rapariga loira” befassen, die als erster Versuch realistischen Schreibens in der portugiesischen Literatur gilt. Im Mittelpunkt des Seminars steht die Analyse zweier Werke – des Romans „O Primo Basílio“ (1878), anhand dessen wesentliche Merkmale des Realismo als Gegenströmung zum Romantismo verdeutlicht werden, und der Erzählung „O Madarim“ (1880), in welcher der Autor realistische mit phantastischen Elementen vermischt. Im Hinblick auf die literarische Entwicklung des Schriftstellers werden wir zudem auf den Einfluss französischer Vorbilder (Flaubert, Zola) eingehen, und uns mit den literaturgeschichtlichen und soziokulturellen Hintergründen für das Entstehen des Realismus und des Naturalismus in Portugal beschäftigen. Primärliteratur: Queiroz, Eça de: O Primo Basílio. Mem Martins: Publicações Europa-América. ISBN: 9789721018167(über TFM: 8,50 Euro). Queiroz, Eça de: Der Vetter Basilio. Gauting : Lynx, 2002. ISBN-10: 393616908X. ISBN-13: 978-3936169089(neu 16,00 Euro/gebraucht bei Amazon.de). Queiroz, Eça de : O Mandarim - Obras de Eça de Queiros vol. 1 (coord. Carlos Reis). Barcarena: Editorial Presença, 2003. ISBN: 972232800X / 9789722328005 (über TFM: 14,00 Euro). Queiroz, Eça de: Der Mandarin. Berlin: Aufbau Tb, 1997. ISBN-10: 3746660041. ISBN-13: 978-3746660042 (gebraucht bei Amazon.de). Reader: Ein Reader mit weiteren begleitenden Texten kann gegen Ende der vorlesungsfreien Zeit in der Bibliothek des Romanischen Seminars käuflich erworben werden. Der Termin wird auf der Homepage von WBB angegeben. Teching assistant: Ich freue mich, dass Daniela Bierbaum sich bereit erklärt hat, die Aufgaben des TA zu übernehmen. Sie war maßgeblich an der Planung Seminarprogramms beteiligt und steht während des Semestern für didaktische Fragen (Abfassung von Referaten und Hausarbeiten, etc.) zur Verfügung. Theorie der literarischen Semantik. Hermeneutik - Intertextualität - Transkription
Die Prämisse der Vorlesung ist die Feststellung, dass literarische Texte ihre Bedeutungen offenbar anders –unter Zuhilfenahme anderer Verfahren– generieren als gewöhnliche Texte, also Alltags-, Gebrauchs-, aber auch wissenschaftliche Texte. Die Literaturwissenschaft stellt verschiedene Modelle bereit, um diese Spezifik der Semantik literarischer Texte adäquat zu beschreiben. Ziel der Vorlesung ist, die Modelle vor dem Hintergrund ihrer eigenen Systematik darzustellen und im Hinblick auf ihre Anwendbarkeit kritisch zu diskutieren. Drei dieser Modelle stehen im Zentrum der Vorlesung: die Hermeneutik-Diskussion, die die Theorieszene der 60er und 70er Jahre des 20. Jh. beherrscht hat; das Intertextualitäts- und Dialogizitätsmodell, das die Hermeneutik ablöste, sowie das Transkriptions-Modell, das in der Gegenwart diskutiert wird. Die Vorlesung hat übergreifenden Charakter und wendet sich an Studierende aller romanistischen Teilfächer. Im Sinne der zwischen den Vertretern der Literatur- und Sprachwissenschaft in den vergangenen Semestern eingeleiteten interdisziplinären Zusammenarbeit wendet sich die Vorlesung, verbunden über das Thema und die Problematisierung der Semantik, explizit auch an Studierende, deren Interessen sich vorwiegend in Fragestellungen der Sprachwissenschaft bewegen. Vgl. den Lektürekurs zur Vorlesung, Do 14-16, den Dr. Reiser anbietet. Kolloquium für Examenskandidaten
Das Kolloquium möchte die TeilnehmerInnen auf das mündliche Examen vorbereiten, versteht sich aber gleichzeitig auch als Diskussionsforum für Examensarbeiten (Magister-, Zulassungsarbeiten, Dissertationen). Die Gewichtung der einzelnen Komponenten richtet sich nach den Interessen der TeilnehmerInnen. Die Veranstaltung wird von Walter Bruno Berg und Thomas Klinkert gemeinsam durchgeführt. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, daß die Prüfer den Studierenden die Kriterien für die Durchführung und Bewertung von Prüfungen transparent machen. Das definitive Programm wird in der Sitzung der ersten Vorlesungswoche (Mi, 23.04.08) zusammengestellt. Sichern Sie sich Ihren Platz! |
Übungen zum literarischen und essayistischen Werk von Haroldo de Campo
Der 1929 geborene Lyriker, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Haroldo de Campos gehört zu den international renommiertesten brasilianischen Schriftstellern. Prägend für seine Laufbahn waren seine langjährigen Beziehungen zu führenden Avantgardekünstlern in Deutschland, insbesondere der Gruppe um den Stuttgarter Semiotiker Max Bense. Seit den 1960er Jahren unterhielten die “Noigandres” –eine brasilianische Schriftstellergruppe, die sich um Haroldo de Campos gebildet hatte– enge Beziehung zu den Stuttgartern und arbeiteten im Dialog mit ihnen Theorie und Praxis der sog. “konkreten Poesie” weiter aus. Auch zu mexikanischen Schriftstellern (u.a. Octavio Paz), vor allem aber zu der brasilianischen Kulturszene, die sich aus der Modernistenbewegung gebildet hatte, unterhält Campos enge Beziehungen. Bestimmend für seinen künstlerischen Ansatz sind vor allem auch die Interferenzen zu den übrigen Künsten (insbesondere der Malerei sowie der Musik). Im Zentrum der Arbeit im Seminar steht die Analyse zweier Werke: • Augusto de Campos /Décio Pignatari /Haroldo de Campos: Teoria da poesia concreto. Textos críticos e manifestos 1950-1960. Libraria duas Cidades. 1975 • Haroldo de Campos: Metalinguagem & Outras Metas. Editora Perspectiva. 1992 Ein Seminar-Reader wird zusammengestellt und kann nach der Sommerpause der Seminarbibliothek bei Herrn Heinrich käuflich erworben werden. Didaktischer Hinweis: Laura Rodrigues steht als “teaching assistant” zur Beratung bei der Vorbereitung und Durchführung der Referate zur Verfügung. Chilenische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts
Das Hauptseminar behandelt wichtige Werke und AutorInnen der chilenischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts im Überblick. Es handelt sich um eine zentrale Veranstaltung des Schwerpunktprogramms “Chile”, das der Vorbereitung der für August 2008 geplanten Chile-Exkursion dient. Der gleichzeitige Besuch der Vorlesung “Chilenische Kultur und Literatur in Geschichte und Gegenwart” (Mi 10-12) ist dringend angeraten. Zur Vervollständigung und Abrundung des Programms wird der Lektürekurs “José Donoso: El obsceno pájaro de la noche” (Mi 14-16) angeboten. Thema des Hauptseminars sind folgende Werke/ Autoren: Pedro de Valdivia, Cartas; Alonso de Ercilla (1569): La araucana; Alonso Blest Gana (1897): Durante la Reconquista; Vicente Huidobro; Gabriela Mistral; Pablo Neruda: Canto General; Antonio Skármeta: El cartero de Neruda; José Donoso: El lugar sin límite; Nicanor Parra; Violeta Parra; Eduardo Labarca (1994): Butamalón; Roberto Bolaño: Los detectives salvajes; Alberto Fuguet: Mala Onda. Didaktische Hinweise: Es wird ein Reader zusammengestellt, der nach der Sommerpause in der Seminarbibliothek bei Herrn Heinrich käuflich erworben werden kann. Die gründliche Lektüre der Texte des Reader gilt als Zulassungsvoraussetzung. Die Seminarsitzungen werden in der Regel auf der Grundlage von kurzen Textreferaten mit anschließender Plenumsdiskussion durchgeführt. Herr Selnich Vivas Hurtado steht als “teaching assistant” zur Beratung bei der Vorbereitung und Durchführung der Referate zur Verfügung. Die Referate müssen jeweils eine Woche vor den entsprechenden Terminen fertiggestellt sein, damit Zeit zu Beratung und Korrektur gegeben ist. Die Liste der Referate wird den Teilnehmern in der letzten Woche vor Semesterbeginn per Mail zugeschickt. Die definitive Festlegung der Termine erfolgt in der Vorbesprechung (1. Semesterwoche). Chilenische Literatur in Geschichte und Gegenwart
Ziel der Vorlesung ist es, einen Überblick über die Entwicklung der chilenische Kultur und Literatur von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart zu vermitteln. Es handelt sich um eine zentrale Veranstaltung des Schwerpunktprogramms “Chile”, das der Vorbereitung der für August 2008 geplanten Chile-Exkursion dient. Natürlich ist der Besuch der Vorlesung auch unabhängig von der Teilnahme an der Exkursion möglich. Der gleichzeitige Besuch des Hauptseminars “Chilenische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts” (Fr 10-12) sowie des Lektürekurses “José Donoso: El obsceno pájaro de la noche” (Mi 14-16) wird zur Vervollständigung und Vertiefung der behandelten Thematik dringend empfohlen. Thematisch orientiert sich die Vorlesung an dem für das Hauptseminar verbindlichen Lektürekanon (Reader!). Hierbei geht es vor allem um die Erhellung der historischen, diskursiven sowie politisch-sozialen Kontexte der behandelten Texte und Autoren. Im Vordergrund stehen drei Themenkomplexe: die Herausbildung des chilenischen Nationalkonzepts und seine Resonanz in der Literatur; der politische bzw. ideologische Umgang mit der indigenen Tradition der Bevölkerung; die ideologischen Spannungen zwischen den antagonistischen Konzepten einer “chilenisch” bzw. “lateinamerikanisch” orientierten Literatur (insbesondere während der Volksfrontregierung, aber auch während der Pinochet-Diktatur und danach). José Donoso - El obsceno pájaro de la noche
Der Lektürekurs ist als Begleitkurs sowohl zur Vorlesung “Chilenische Kultur und Literatur in Geschichte und Gegenwart” als auch zum Hauptseminar “Chilenische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts” konzipiert. Besprochen wird in detaillierter Textanalyse der Roman El obsceno pájaro de la noche von José Donoso (1925-96). Der 1970, also auf dem Höhepunkt der Volkfrontregierung, erschienene Roman galt seinerzeit sowohl inhaltlich als auch vor allem in formaler Hinsicht als ein epochales Werk der “neuen lateinamerikanischen” Literatur”, wie sie von Carlos Fuentes 1969 programmatisch gefeiert wurde. Die Behandlung des Romans in einem speziellen Lektürekurs soll das Hauptseminar um eines der eigentlich unverzichtbaren “Schwergewichte” entlasten, andererseits ist sie durch den Umfang, aber auch die komplizierte Schreibweise des Romans nahegelegt. Die Veranstaltung ist über den engeren Kreis der Teilnehmer an der Chile-Vorlesung und am Chile-Hauptseminar für alle interessierten Hispanisten geöffnet. Thematisiert werden insbesondere auch spezifische Techniken der Textinterpretation, wie sie für die Interpretationsklausur im Staatsexamen vorausgesetzt werden. Neuere Tendenzen in der Literatur und Literaturwissenschaft Lateinamerikas
Der Lektürekurs ist als Begleitkurs sowohl zur Vorlesung “Chilenische Kultur und Literatur in Geschichte und Gegenwart” als auch zum Hauptseminar “Chilenische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts” konzipiert. Besprochen wird in detaillierter Textanalyse der Roman El obsceno pájaro de la noche von José Donoso (1925-96). Der 1970, also auf dem Höhepunkt der Volkfrontregierung, erschienene Roman galt seinerzeit sowohl inhaltlich als auch vor allem in formaler Hinsicht als ein epochales Werk der “neuen lateinamerikanischen” Literatur”, wie sie von Carlos Fuentes 1969 programmatisch gefeiert wurde. Die Behandlung des Romans in einem speziellen Lektürekurs soll das Hauptseminar um eines der eigentlich unverzichtbaren “Schwergewichte” entlasten, andererseits ist sie durch den Umfang, aber auch die komplizierte Schreibweise des Romans nahegelegt. Die Veranstaltung ist über den engeren Kreis der Teilnehmer an der Chile-Vorlesung und am Chile-Hauptseminar für alle interessierten Hispanisten geöffnet. Thematisiert werden insbesondere auch spezifische Techniken der Textinterpretation, wie sie für die Interpretationsklausur im Staatsexamen vorausgesetzt werden. |
Clarice Lispector
Der hohe literarische Rang, der dem Romanwerk der aus Ukraine stammenden brasilianischen Schriftstellerin Clarice Lispector gemeinhin zugesprochen wird, verdankt sich verschiedenen Faktoren: einer einzigartigen ästhetischen Sensibilität auf der einen Seite, die sich gleichzeitig darstellt als eine höchst eigenwillige und eigenständige Form philosophisch-anthropologischer Reflexion; auf der anderen Seite, der begeisterten Rezeption, die Lispectors Werke in Kreisen der feministischen Literaturkritik zuteil geworden ist. Letztere –und damit die internationale Breitenwirkung Lispectors– geht insbesondere auf die Arbeiten der franz/ouml;sischen Autorin Hélène Cixous zurück, durch welche Lispectors Werk in den Rang eines Modellfalls „weiblichen Schreibens“ erhoben wurde. Ziel des Seminars ist es, die verschiedenen und unterschiedlichen Lesarten, die das Werk Lispektors gefunden hat, auf ihre Gründe und Berechtigungen hin zu hinterfragen. Thematisiert werden insbesondere vier Werke Lispectors: die Kurzgeschichtensammlung Laços de Família (1960) sowie die Romane Perto de Coração Selvagem(1964), A Paixão Segundo G.H. (1964) und A Hora da Estrel (1977). Alle vier Werke werden bei der Buchhandlung Walthari vorbestellt. Bitte beachten Sie auch die Hinweise auf der Hompage von WBB. Kuba im Spiegel seiner Literatur
Das umfangreiche Programm des Seminars ist für zwei Semester vorgesehen. Es steht im Zusammenhang mit der für August 2007 geplanten Exkursion nach Kuba. Bitte sehen Sie davon ab, das vorliegende Programm als Einladung für die Exkursion zu betrachten. Die Teilnehmer der Exkursion (samt „Reserveliste“) stehen seit längerer Zeit bereits fest… Ziel des ersten Teils des Seminars (WS 06-07) ist die Vermittlung eines allgemeinen Überblicks über die kubanische Literatur in chronologischer Hinsicht. Hierzu wird eine Anthologie erstellt, die im Laufe der vorlesungsfreien Zeit verfügbar sein wird (Hinweise siehe Hompage von WBB!). Die gründliche Lektüre der Texte der Anthologie ist Vorbedingung für die Teilnahme am Seminar. Darüber hinaus gehört El siglo de las luces von Alejo Carpentier zum Kanon der im Seminar behandelten Werke. Auch die Lektüre des Romans von Carpentier ist Voraussetzung und Grundlage der Arbeit im Seminar. Ein detailliertes Programm sowie die Themen der Referate bzw. Hausarbeiten werden in der Seminarsitzung der ersten Semesterwoche bekanngegeben. Zu den in der Anthologie vertretenen Autoren gehören José Martí, Fernando Ortiz, Nicolás Guillén, José Lezama Lima, Guillermo Cabrera Infante, José Triana, Heberto Padilla, Miguel Barnet, Jesús Días, Severo Sarduy, Reinaldo Arenas, Edmundo Desnues, Senel Paz und Elías Miguel Muñoz Creating Cultures - Sprach- und literaturwissenschaftliche Aspekte kultureller Dynamik in der Romania
Ziel der Vorlesung ist es, im Sinne eines innovativen Lehrangebots den seit einiger Zeit am Romanischen Seminar in Gang gekommenen Dialog zwischen den Disziplinen Sprach- und Literaturwissenschaft in der Annäherung an den gemeinsamen Gegenstand der “Romania” fortzuführen und zu konkretisieren. Der leitende Gesichtspunkt der Vorlesung ist ein historischer. Markante Wendepunkte der Literatur- und Sprachgeschichte sollen perspektivisch im Hinblick auf die von ihnen ausgehenden „kreativen“, d.h. die Gesamtromania betreffenden Impulse, analysiert werden: So der Neoplatonimsus und Petrarquismus in der Zeit der Renaissance / der Sprachausbau und die beginnende Sprachpolitik in dieser Zeit; das für Europa ebenso wie für die spanisch-portugiesischen Kolonien in Amerika verbindliche barocke Weltbild des 17. Jhs. bzw. der Klassizismus / die in den einzelnen Ländern unterschiedlichen Modelle einer sprachlichen Hegemonie; die Rationalismus- und Aufklärungsbewegungen des 18. Jhs. / die rationalistischen und sensualistischen Modelle des „Ursprungs der Sprache“ und ihrer Entwicklung, z.B. Vico, Condillac und Rousseau; die weltweite, u.a. durch die Romantik ausgelöste Nationalitäts- und Identitätsbewegungen des 19. Jhs. / die sprachlichen Renaissancen der Minderheitensprache und die sprachlichen Emanzipierungsansätze in Lateinamerika; und schließlich die nicht weniger „international“ konnotierten Avantgarde-Bewegungen des 20. Jhs. / die Wiederkehr einer sprachlichen Diversifizierung. Hervorzuheben ist, dass der Kulturraum „Lateinamerika“ bei allen Themen, soweit sinnvoll, „integrierend“, d.h. als Teilgebiet der Romania behandelt wird. Dabei sollen sowohl die für jede der beiden Disziplinen grundlegenden Konzepte und Begriffe (wie z.B. Kulturkontakt, Hybridisierung, Kreolisierung etc.) dargestellt als auch der Dialog selbst in die Vorlesung hineingetragen werden. Es geht nicht darum, Unterschiede durch abstraktive Verfahren “aufzuheben”, sondern deutlich zu machen, dass der Zugang zu den Gegenständen unseres Faches nur perspektivisch erfolgen kann. Die Vorlesung wird von beiden Dozenten (Prof. Berg und Prof. Kailuweit) alternierend im wöchentlichen Wechsel angeboten. Lektürekurs zur Vorlesung "Creating Cultures"
Der Lektürekurs wird als Begleitkurs zur Vorlesung Creating Cultures angeboten. Gegenstand der Arbeit ist eine von beiden Dozenten zusammengestellte Anthologie literatur- und sprachwissenschaftlicher Schlüsseltexte, die im Kontext der Vorlesung zur Sprache kommen. Die Anthologie wird im Lauf der vorlesungsfreien Zeit zusammengestellt. Bitte beachten Sie die entsprechenden Hinweise auf der Homepage der beiden Dozenten. Kolloquium für Examenskandidaten: Trankskriptionen
Das Kolloquium für Examenskandidaten wird auch im Wintersemester 2006/07 in der gewohnten Form fortgeführt. Examenskandidaten erhalten die Gelegenheit, Vorberichte, ausgewählte Kapitel oder Zusammenfassungen ihrer in der Ausarbeitung befindlichen Examensarbeiten (Staatsexamen, Magister, Promotion) vorzustellen und zu diskutieren. Das Generalthema des Kolloquiums ist wie bisher das Thema "Transkriptionen". Gastvorträge, die im Rahmen des Kolloquiums stattfinden, werden gesondert angekündigt. Die Einladung zur Teilnahme richtet sich prinzipiell an alle Studierende der Romanistik mit Schwerpunkt Literaturwissenschaft, unabhängig von der jeweils schwerpunktmäßig studierten Sprache. |
Das Theater García Lorcas
Ziel des Seminars ist es, das Theater García Lorcas anhand von drei exemplarischen Werken - Bodas de sangre (1933); Doña Rosita la Soltera o El lenguaje de las flores (1934); La casa de Bernalda Alba (1936) - umfassend, auch aus kritischer Perspektive, zu beleuchten. Es geht um die Bedeutung García Lorcas in seiner Zeit, aber auch als Ikone einer spanischen Alternativliteratur des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen sowohl die historisch bedingten als auch die vermeintlich klassisch-überzeitlichen Konnotationen seines Werkes im beziehungsreichen Spannungsfeld von Theater, Posie, Folklore und sozialkritischer Bedeutungssuche. Frau Herta Haupt-Cucuiu, erfolgreiche Leiterin und Regisseurin der spanischen Theatergruppe am Romanischen Seminar, hat sich bereit erklärt, an der Durchführung des Seminars mitzuwirken. Unter ihrer Leitung steht der Themenbereich „Regiekonzepte zum Theater García Lorcas“. Texte: Die Texte sind bei der Universitätsbuchhandlung Walthari bestellt. Vorbesprechung: Donnerstag, 16.02., 10.30 Uhr, Raum 1243/44 Neuere Filme aus Argentinien
Thema des Seminars sind neuere und neueste Filmproduktionen aus Argentinien. Es geht um die Erörterung der Frage, inwieweit sich in der zeitgenössischen Filmproduktion ein Paradigmenwechsel zum argentinischen Film der 80er Jahre abzeichnet. Auf dem Programm stehen folgende Filme : Bruno Stagnaro/ Israel Adrián Caetano : Pizza, birra, faso (1997) ; Lucrezia Martel: La Ciénaga (2001); Israel Adrián Caetano: Un oso rojo (2002) ; Daniel Burak : Bar el Chino (2003). Die Veranstaltung ist 4stündig geplant. Die reguläre Seminararbeit findet in der zweiten Hälfte (10:15-11:45) statt. Die erste Hälfte (08:15-09:45) ist für die Projektion der Filme vorgesehen, die im Seminar behandelt werden, bzw. für dieTagung von Arbeitsgruppen zur Vorbereitung der Referate. Für letzte steht eine muttersprachliche Tutorin zur Verfügung. Die Filme können zwecks Vorbereitung während der vorlesungsfreien Zeit ausgeliehen werden. Vorbesprechung: Donnerstag, 16.02., 10 Uhr s.t, Raum 1243/44 Jacques Derrida: La vérité en peinture
Im Zentrum des Seminars steht die Lektüre und Interpretation des 1978 erschienenen Essays La vérité en peinture (dt. 1992). Die Veranstaltung wird von zwei Dozenten der Sprachwissenschaft (Kailuweit) und der Literaturwissenschaft (Berg) gemeinsam durchgeführt. Die Zielsetzung des Seminars ist fachübergreifend kultur- bzw. medienwissenschaftlich orientiert. Leistungsnachweise können auf Wunsch jedoch auch im traditionellen Rahmen der Sprach- bzw. Literaturwissenschaft erworben werden. Jacques Derrida gehört zu den wichtigsten Philosophen des 20. Jhs. Sein Einfluss auf die philosophische Selbstreflexion der Postmoderne sowie der „Dekonstruktion“ ist grundlegend. Neben modellhaft geführten Auseinandersetzungen mit Figuren der klassischen Philosophiegeschichte (Plato, Rousseau, Kant, Hegel) sowie der Philosophie des 20. Jhs. (Husserl, Heidegger, Lévinas) ist Derrida vor allem durch seine kritisch-kreative Beschäftigung mit herausragenden Vertretern einer sprachphilosophisch orientierten Literatur der Moderne (Mallarmé, Artaud, Blanchot) -aber auch der Linguistik (Saussure)- hervorgetreten. Zu den wichtigsten Merkmalen des “post-strukturalistischen” Ansatzes der Dekonstruktion Derridas gehört die provokative Infragestellung der traditionellen Grenzen der Disziplinen Philosophie, Sprach- und Literaturwissenschaft. In La vérité en peinture -einem Werk, in dem sich Derrida in umfassender Weise Grundfragen der Ästhetik zuwendet- werden auch allgemeine Frage der Bildlichkeit („peinture“) in diesen Transgressionspropzeß mit einbezogen. Eine Vorbesprechung zur didaktischen Durchführung des Seminars findet statt am Donnerstag, den 11.02.06, 11 Uhr s.t, Raum 1243/44. Die Texte sind in der Buchhandlung Walthari vorbestellt. Lateinamerika. Sprach- und literaturwissenschaftliche Perspektiven
Kolloquium für Examenskandidaten: Trankskriptionen
Das Kolloquium für Examenskandidaten wird auch im Sommersemester 2006 in der gewohnten Form fortgeführt. Examenskandidaten erhalten die Gelegenheit, Vorberichte, ausgearbeitete Kapitel oder Zusammenfassungen ihrer in der Ausarbeitung befindlichen Examensarbeiten (Staatsexamen, Magister, Promotion) vorzustellen und zu diskutieren. Das Generalthema des Kolloquiums ist wie bisher das Thema „Transkriptionen“. |
La imagen de Alemania en recientes novelas lationamericanas
Thema der Vorlesung sind neuere Werke der lateinamerikanischen Literatur. Zu ihren auffälligsten Kennzeichen gehört auf
der thematischen Ebene das rekurrente Auftreten von Deutschland-Bildern, meist verknüpft mit den einschlägigen Motiven und Konnotationen,
die das Bild Deutschlands im Gefolge des Nationalsozialismus international, aber vor allem auch in Lateinamerika geprägt haben. Ziel der
Vorlesung ist es, den historischen, "imagologischen", ideologischen, aber auch ästethischen Gründen nachzugehen, die diese Themen- und
Motivwahl bedingen. Literatura de éxito: Isabel Allende, Gabriel García Márquez, Umberto Eco
Das Seminar versucht dem ungebrochenen Erfolgskurs, den die im Titel genannten Werke und Autoren sei es beim lesenden Publikum im
allgemeinen, sei es bei den Fach-Romanisten im besonderen immer noch genießen, auf die Spur zu kommen. Insofern geht es im Seminar um
komplizierte Dinge: Fragen der Definition des "ästhetischen" Wertes im allgemeinen in Abgrenzung zu Fragen nach den Gründen des
ökonomischen Mehrwertes, aber auch um Rezeptionsfragen im speziellen wie Lust am Lesen, Bestätigung ideologischer (Vor-) Urteile, Einklinken
in vorgefertigte kulturelle Muster ("Engagement", "Feminismus", "Exotismus", etc.). Es werden die folgenden drei Werke untersucht: Isabel Allende:
La casa de los espíritus (1982), Gabriel García Márquez: Cien años de soledad (1967), Umberto Eco: Il nome
della rosa (1980). Alle drei Romane sind bei den einschlägigen Internet-Verkaufsstellen - im Original und in der Übersetzung -
erhältlich. Umberto Eco wird lediglich in deutscher Übersetzung behandelt werden (können). Elementos transnacionales en la nueva narrativa latinoamericana
Das Kolloquium für Examenskandidaten unter dem allgemeinen Titel Hybridität wird im WS 05/06 fortgesetzt. Auf dem Programm steht die vertiefende Lektüre literaturwissenschaftlich bzw. kulturanthropologisch relevanter Texte zur Hybriditätsproblematik sowie die Vorstellung und weiterführende Diskussionen von in Arbeit befindlichen Examensarbeiten, sowie den Themenkreis der "Hybridisierung" bzw. den der "Transkriptionen" berühren. Das Kolloquium versteht sich jedoch auch als ein offenes Forum für interessante wissenschaftliche Vorlagen unterschiedlichster Provenienz. Vorschläge für eine konkrete Ausgestaltung des Kolloquiums sind willkommen. Bitte um Nachricht per Mail. |
Wissensdiskurse in Cervantes' Don Quijote
Don Quijote gilt als eine Summe des Wissens ("episteme") seiner Epoche. Ziel des Seminars ist es, diese
Einschätzung des Romans, die aus heutiger Sicht stammt und mit den Urteilen anderer Epochen über Cervantes' Hauptwerk kontrastiert, durch
intensive Textlektüre am Gegenstand selbst zu überprüfen. Thematisiert werden soll u.a. das diskursive Wissen zu folgenden Gebieten: Rhetorik,
Theologie, Ethik, literarische Tradition, Wahnsinn. Alternierend zur Lektüre ausgewählter Kapitel werden Referate vorgetragen, in denen der Stand
der wissenschaftlichen Diskussion zum Don Quijote aufgearbeitet werden soll. Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar ist die Kenntnis
(Lektüre!) des ersten Teil des Romans. Machado de Assis
Joaquim Maria MACHADO DE ASSIS (1830-1908) gehört zu den wichtigsten Autoren der brasilianischen Literatur des 19. Jahrhunderts. Machado de Assis' Werk steht für die diefinitive Überwindung des romantischen Denkens im Zeichen einer mit der Zeit immer entschiedener werdenden Antizipation "moderner", ins 20. Jh. vorausweisender Schreibformen. Im Zentrum des Seminars steht die Lektüre und Analyse des Romans Memórias póstumas de Brás Cubas (1880). Der Roman ist ein herausragendes Dokument antiromantischer Desillusionierung, das in ironisch affirmierter Jenseitsperspektive die psychologischen und sozialen Voraussetzungen der Gegenwart einer kritischen Prüfung unterwirft. Die Besprechung des Romans wird ergänzt durch die Lektüre ausgewählter Kurzgeschichten, u.a. die Erzählung "O Alienista". Zur Einführung empfohlen: A. Cândido: "Esquema de Machado de Assis", in: R. Schwartz: Machado de Assis. Um mestre na periferie do capitalismo (im Seminarordner!) La obra de Jorge Luis Borges
Ziel des Seminars ist es, einen guten Überblick über das Gesamtwerk von Borges zu vermitteln, dies sowohl in
chronologischer als auch hattungsmäßig Hinsicht. Folgende Werke werden auszugsweise behandelt: Fervor de Buenos Aires,
El tamaño de mi esperanza, Discusión, Historia universal de la infamia, Ficciones, El Aleph,
El hacedor, El otro y el mismo, El informe de Brodie, El libro de arena. Eine Anthologie mit Texten aus diesen
Werken wird im Laufe der vorlesungsfreien Zeit zusammengestellt. Ihre gründliche Lektüre ist Voraussetzung zur Teilnahme am Seminar.
Im Vordergrund der Arbeit steht die gemeinsame Lektüre und Interpretation dieser Texte. Alternierend hierzu werden Referate vorgetragen,
deren Ziel es ist, Zusammenhänge herzustellen und Hintergrundwissen zu vermitteln. Spanische und lateinamerikanische Literatur im Überblick
Die Vorlesung gehört zu den Pflichtveranstaltungen des BA-Studiengangs "Hispanistik". Vermittelt wird ein allgemeiner Überblick über Hauptgebiete der Geschichte der spanischen und leteinamerikanishen Literatur anhand exemplarischer Texte. Um den erfolgreichen Besuch der Veranstaltung zu gewährleisten, ist bene der regelmäßigen Teilnahme auch die begleitende Lektüre der Primär- und Sekundärtexte, auf die in der Vorlesung Bezug genommen wird, erforderlich. Zusammen mit den in der Vorlesung vermittelten Inhalten sind die Gegenstand der Abschlussklausur. Hybridität - Kolloquium für Examenskandidaten
Das im WS 04/05 begonnene Kolloquium für Examenskandidaten unter dem allgemeinen Titel "Hybridität" wird im SS 05 fortgesetzt. Auf dem Programm stehen die vertiefende Lektüre kulturanthropologischer Texte zur Hybriditätsproblematik sowie die Vorstellung und weiterführende Diskussion von in Arbeit befindlichen Examensarbeiten, soweit sie den Themenkreis der "Hybridisierung" bzw. den der "Transkriptionen" berühren. Das Kolloquium versteht sich jedoch auch als ein offenes Forum für interessante wissenschaftliche Vorlagen unterschiedlichster Provenienz. Wer unter diesen Vorzeichen zu uns stoßen will, bitte ich jedoch um eine persönliche Anfrage per Mail. |
Hybriditätsmodelle und ihre Anwendung auf Lateinamerika
Seit langem zählt die "Mestizierung" zu den wichtigsten Kennzeichen kultureller Identität in Lateinamerika. Angesichts der neueren, vom postmodernen Denken beeinflußten Postkolonialismus-Debatte, wie sie seit geraumer Zeit insbesondere im Hinblick auf die ehemals englischen und französischen Kolonien in Indien und Afrika geführt wird, gilt es jedoch, die traditionellen Konzepte des "mestizaje" (port. "mestiçagem") zu überdenken. Im Zentrum der Debatte steht der Begriff der "Hybridisierung". Die Vorlesung versucht zunächst die Genealogie des Begriffs im Umkreis der Schriften von Homi K. Bhabha und Edward Said aufzuzeigen. Sie schlägt sodann eine Brücke zur lateinamerikanischen Kulturtheorie sensu stricto (Néstor García Canclini, Carlos Monsiváis, Jesús Martín-Barbero) und schließt mit einem Ausblick auf die neuere französischen Gesellschaftsphilosophie (Jacques Rancière) Kolloquium:"Transkription und Hybridität"
Das Thema der Veranstaltung steht in engem Zusammenhang mit der Thematik der in diesem Semester angebotenen Vorlesung Hybdiditätsmodelle und ihre Anwendung auf Lateinamerika. Ziel beider Veranstaltungen ist es, den wissenschaftlichen und diskursiven Kontext mehrerer derzeit in Arbeit befindlicher Qualifikationsarbeiten (Dissertationen und Magisterarbeiten) zum Thema "Hybridität" systematisch zu vertiefen bzw. zu erweitern. Eine Schlüsselfunktion für diese - sowohl thematisch als auch fachübergreifend intendierte - Erweiterung liefert der Begriff der "Transkription". Der Begriff ist dem Roman País de Jauja des peruanischen Schriftstellers Edgardo Rivera Martínez entnommen. Es freut mich, daß mein Kollege, Herr Prof. Berger, bereit ist, am Kolloquium teilzunehmen und die musikwissenschaftliche Komponente des Begriffs abzudecken Feriensprechstunden: 27.07.; 24.08.; 12.10., jeweils 9 Uhr c.t.Raum:1278 Medien-Kultur in Perú
Das Ziel der Veranstaltung ist im weitesten Sinne ein kulturwissenschaftliches: Es geht um die Frage (die sich natürlich für jede Kultur stellen läßt), inwieweit die Medien einen spezifischen Zugang zur peruanischen Kultur eröffnen. Der Medienbegriff ist weitgefaßt. Untersucht werden sollen sowohl die traditionellen Print-Medien (Buchdruck, Zeitungswesen), die audiovisuellen Medien (Radio, TV, Film) als auch die neuen elektronischen Medien (Internet, E-Mail). Hinzu kommt die Inszenierung der peruanischen Kultur durch spezifische Kultur-Medien wie Folklore, Museumswesen und Tourismus. Folgende Frage sollen im Seminar beantwortet werden: Welches ist die Rolle der jeweiligen Medien angesichts der immer noch hohen Analphabetenrate des Landes? Welches ist ihr Einfluß auf die öffentliche Meinung? Gibt es eine neue Rolle der peruanischen Medien im Zeichen der Globalisierung? Feriensprechstunden:27.07.; 24.08.; 12.10,jeweils 9.00 Uhr c.t. Raum:1278 Kolloquium zur Vorlesung "Hybriditätsmodelle und ihre Anwendung auf Lateinamerika"
Ich nehme in diesem Semester die bereits zwei Semester lang gepflegte Praxis wieder auf, zur Vorlesung ein dem Thema der Vorlesung entsprechendes Kolloquium anzubieten. Im Unterschied zu den beiden vorangegangenen Semestern soll das Kolloquium jedoch thematisch vorstrukturiert sein: Neben allgemeinen Fragen zur Vorlesung sollen Fragen der konkreten "Anwendung" der vorgestellten theoretischen Modelle auf Probleme der lateinamerikanischen kulturellen Wirklichkeit behandelt werden. Feriensprechstunden: 27.07.; 24.08.; 12.10., jeweils 9 Uhr c.t.Raum:1278 Peruanische Literatur und Kultur im Internet
Ziel des Seminars ist es zu untersuchen, ob und inwieweit das Internet seiner Rolle als universeller Datenbank im Falle "Perú" gerecht wird. Zwei weitgefaßte Gegenstandsbereiche sollen untersucht werden: Literatur und "Kultur" im allgemeinen. Es soll keineswegs mit einem vorgefaßten Kultur-Begriff an die Fragestellung herangegangen werden, sondern gefragt werden, welches die "Kultur" ist, die durch das Internet in Bezug auf Perú "produziert" wird. In einem zweiten Schritt soll dieses Internet-vermittelte Bild der peruanischen Kultur dann mit herkömmlichen (sowohl "wissenschaftlichen" als auch ästhetischen) Bildern der peruanischen Kultur verglichen werden (z.B. der für Arguedas grundlegenden Opposition einer "andinen" bzw. "Küsten"-Kultur, die von Vargas Llosa um die Komponente einer ebenso grundlegenden Amazonas-Kultur erweitert wird). |
Spanische und lateinamerikanische Literatur im Überblick
Die Vorlesung gehört zu den Pflichtveranstaltungen des BA-Studiengangs "Hispanistik". Vermittelt wird ein allgemeiner
Überblick über Hauptgebiete der Geschichte der spanischen und lateinamerikanischen Literatur anhand exemparischer
Texte. Der erfolgreiche Besuch der Veranstaltung setzt neben regelmäßiger Teilnahme eine genaue Kenntnis der
ausgegebenen Skripten voraus. Zusammen mit den in der Vorlesung vermittelten Inhalten sind sie Gegenstand der Abschlußklausur. Raum:1278 Kolloquium: "Spanische und lateinamerikanische Literatur im Überblick"
Gegenstand der Veranstaltung ist der Inhalt der gleichnamigen Vorlesung. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten Gelegenheit, Fragen, Einwände, Wünsche oder Gegenpositionen zur Sprache zu bringen. Feriensprechstunden: 24.02.; 09.03.; 31.03., jeweils 9 Uhr c.t.Raum:1278 Zwischen Weltliteratur und Indigenismus: peruanische Erzähler des 20. Jh. (Arguedas, Vargas Llosa, Ramón Ribeyro)
Die Veranstaltung führt das Programm des Wintersemesters 2003-04 fort und dient der Vorbereitung der für März/April
2005 geplanten Perú-Exkursion. Im Zentrum stehen drei der wichtigsten peruanischen Prosa-Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Wir
lesen José María Arguedas: Todas las sangres, Mario Vargas Llosa: Lituma en los Andes,
Julio Ramón Ribeyro: Cuentos completos. Die Romane von Arguedas und Vargas Llosa sind über die üblichen Internet-Adressen leicht zu
beschaffen. Eine Auswahl der Cuentos von Ramón Ribeyro wird den Teilnehmern als Kopie zur Verfügung gestellt. Raum:1278 Download: Anthologie Modernismus (214kb) Symbolismus und Fin de siècle-Ästhetik
Thema des Seminars ist die Entstehung der Fin de siècle-Ästhetik in Frankreich, in deren Zentrum
Begriffe wie "Symbolismus", "Synästhesie", "L'art pour l'art", "décadence" stehen, die alsbald auch auf internationaler
Ebene Bedeutung gewinnen werden. Demzufolge verfolgt das Seminar ein doppeltes Ziel: Einerseits geht es um die Aufarbeitung "immanenter"
Strukturen der Fin de siècle-Ästhetik, anderseits sollen Entwicklungs- und Beziehungenlienien zu anderen
Nationalliteraturen (namentlich der spanischen und den lateinamerikanischen) aufgewiesen werden. Behandelte Autoren: Arthur
Rimbaud, Paul Verlaine, Stéphane Mallarmé, Rubén Darío, José María
Eguren, Leopoldo Lugones. Für die nicht französischen Texte stehen Übersetzungen zur Verfügung. Raum:1278 Download: Anthologie Symbolismus(918kb) Übungen zum brasilianischen Modernismus
Der Modernismus ist die bedeutendste Zäsur der brasilianischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum des Seminars stehen drei Wortführer der modernistischen "Bewegung": Mário Andrade, Oswald de Andrade und Antônio Alcântara Machado. Die beiden ersteren repräsentieren die Poesie, der letztere die Gattung der Prosa. Thema des Seminars ist die Lektüre poetischer, essayistischer sowie narrativer Texte der genannten Autoren. Textgrundlage: eine Anthologie "Brasilianischer Modernismus", die im Laufe der vorlesungsfreien Zeit zusammengestellt wird und über meine Homepage kopiert werden kann. Eine Kopiervorlage ist zur gleichen Zeit in der Bibliotheksausleihe bei Herrn Heinrich erhältlich. Die gründliche Lektüre der "Anthologie" gehört zu den Vorausseetzungen des Seminars. Feriensprechstunden: 24.02.; 09.03.; 31.03., jeweils 9 Uhr c.t.Raum:1278 Download: Anthologie Modernismus (214kb) |
Peru: Geschichte, Kultur und Literatur im Überblick
Peru gehört zu den faszinierendsten Ländern Lateinamerikas. Drei meiner Lehrveranstaltungen sind im WS 03-04 dem
Thema "Peru" gewidmet. Alle drei Veranstaltungen sind thematisch und methodologisch aufeinander abgestimmt. Die Vorlesung versucht einen
Überblick zu vermitteln über die vielfältigen historischen, kulturellen und literarischen Aspekte des Landes. Sie folgt damit dem
methodologischen Konzept meines Buches Lateinamerika. Literatur,Geschichte, Kultur (1995):
Literatur hat teil an den gesellschaftlichen Diskursen in all ihrer Breite, überschreitet und entgrenzt sie jedoch auch durch den
Faktor des Ästhetischen. Zugleich besteht das Ziel der Vorlesung darin, Hintergrund- und Kontextinformationen zu liefern
für die Thematik des Proseminars ("peruanische Lyrik") sowie des Hauptseminars ("neuere peruanische Erzählliteratur").
BesucherInnen dieser beiden Veranstaltungen sind zur Teilnahme an der Vorlesung nachdrücklich eingeladen.
Raum:1278 Download: Anthologie Peru PDF (266kb) WIN (403kb) Neuere peruanische Erzählliteratur
Vier Erzählwerke stehen im Zentrum des Seminars: Mario Vargas Llosa, El Paraíso en la otra esquina (2003); Edgardo Rivera Martínez, País de Jauja (1993); Jaime Bayly, No se lo digas a nadie (1994); Giovanna Pollarolo, Atado de nervios (Kurzgeschichten, 1999). Vargas Llosa - eine kulturhistorische Meta-Fabulation über Sexualität und Utopie der Neuen und Alten Welt,dargestellt an zwei exemplarischen Biographien des vergangenen Fin de Siècle (Flora Tristán und Paul Gauguin); Rivera Martínez - ein überraschend positives, ja optimistisches Bild Perus am Beispiel der Provinz Jauja, die vom Autor dank ihrer Geschichte und ihrer geographischen Lage zum Symbolträger eines alternativen Bildes der peruanischen Geschichte und Kultur erhoben wird; Bayly - ein junger Erfolgsautor, der mit seinem Erstlingsroman No se lo digas a nadie in Kürze zum bestbezahlten Tabubrecher Perus avancierte; Pollarolo - eine Schriftstellerin, die zunächst als Lyrikerin, dann als Drehbuchautorin und schließlich als Autorin von Kurzgeschichten hervorgetreten ist. Zu ihren bekanntesten Werken gehört das Drehbuch zur Verfilmung des Bestsellers No se lo digas a nadie von Jaime Bayly. Teilnahmebedingungen: Lektüre aller angegebenen Texte (die Romane sind über Internet leicht zu beschaffen; die Kurzgeschichten von Pollarolo werden kopiert) Hinweis: Es wird erwartet, daß die TeilnehmerInnen am Seminar auch die Vorlesung Peru: Geschichte, Kultur und Literatur im Überblick (Mi 9-11)besuchen. Feriensprechstunden: 05.09.; 19.09.; 26.09., jeweils freitags, ab 9 Uhr c.t.Raum:1278 Einführung in die peruanische Lyrik
Ziel des Seminars ist eine Einführung in die peruanische Lyrik des 20. Jahrhunderts. Behandelt werden die Autoren José Santos Chocano (1875-1935), José María Eguren (1874-1942), César Vallejo (1898-1938), José Ruíz Rosas (*1928), Antonio Cisneros (*1942) sowie die Sängerin Chabuca Grande (1920-83). Santos Chocano und Eguren sind die Vertreter eines - sehr eigenständigen - peruanischen Modernismus; Vallejo ist die wichtigste Figur der peruanische Avantgarde; Ruíz Rosas steht mit seinen "universalistischen" Ambitionen zwischen den Generationen und Cisneros ist der bekannteste unter den zeitgenössischen Lyrikern Perus. Behandelt werden soll auch das Werk der 1983 verstorbenen Sängerin Chabuca Grande, die mit ihren Texten und Liedern zu den wichtigsten Wegbereiter- und Schöperinnen der canción criolla gehört. Texte: Es wird ein Seminar-Reader erstellt, der ab Anfang Oktober bei der Seminaraufsicht käuflich erworben werden kann. Hinweis: Es wird erwartet, daß die TeilnehmerInnen am Seminar auch die Vorlesung Peru: Geschichte, Kultur und Literatur im Überblick (Mi 9-11)besuchen. Feriensprechstunden: 05.09.; 19.09.; 26.09., jeweils freitags, ab 9 Uhr c.t.Raum:1278 Download: Anthologie Peru PDF (266kb) WIN (403kb)
Literatur und Medien. Kolloquium für ExamenskandidatInnen
Die Veranstaltung wendet sich an Studierende der Romanistik im Hauptstudium, insbesondere an Examenskandidaten. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich das Kolloquium wie im Sommersemester 03 mit der Medien- und Film-Theorie von Gilles Deleuze. Wir lesen insbesondere den 2. Band des Werkes:
Über die konkrete Themenstellung hinausgehend versteht sich das Kolloquium als Diskussionsforum für vorgesehene oder in Arbeit befindliche Qualifikationsarbeiten. Den KandidatInnen wird Gelegenheit geboten, Thesen zu ihren jeweiligen Arbeiten oder ausgewählte Kapitel vorzutragen bzw. zur Diskussion zu stellen. Feriensprechstunden: 05.09.; 19.09.; 26.09., jeweils freitags, ab 9 Uhr c.t.Raum:1278 Die Technik des wissenschaftlichen Arbeitens
Die Übung ist als Ergänzungsveranstaltung für die Teilnehmer meines Pro- und Hauptseminars vorgesehen. Thematisiert werden allgemeine Fragen der wissenschaftlichen Arbeitstechnik in konkreter Anwendung auf die im Proseminar I 'Einführung in die peruanische Lyrik' sowie im Hauptseminar 'Neuere peruanische Erzählliteratur' vergebenen Referate bzw. Hausarbeiten. Um des vorgesehenen didaktischen Ziels der Veranstaltung willen - der zielgenauen und individuellen Betreuung - ist eine vorhergehende Anmeldung dringend erforderlich. Bitte verwenden Sie hierzu die in den Seminaren zirkulierenden Formulare. Feriensprechstunden: 05.09.; 19.09.; 26.09., jeweils freitags, ab 9 Uhr c.t.Raum:1278 |
Argentinisches Theater der Gegenwart
Thema des Seminars ist die aktuelle Theaterszene in Buenos Aires. Die wichtigste Voraussetzung zur Kennzeichnung dieses Theaters (vor allem aus deutscher Perspektive) ist, daß es sich hierbei um ein alternatives - also kein kommerzielles - Theater handelt. Klaus Kiewert hat hierzu in einem einjährigen Forschungsaufenthalt in Argentinien vielfältiges Material gesammelt, das dem Seminar zugrunde liegt. Folgende Stücke werden besprochen:
Zu den ersten drei Stücken liegen Videoaufzeichnungen von aktuellen Aufführungen vor. Wir gehen jedoch davon aus, daß es gelingen wird, auch von den beiden letztgenannten Stücken vor Semesterbeginn Videodokumentationen zu beschaffen. "Theater" soll im Seminar also als semiotische Praxis in ihrer vollen Bandbreite thematisiert werden, nicht nur als Lese-, sondern vor allem als Aufführungs-Text. Erst auf dieser Ebene entfaltet das Theater ja seine eigentliche ästhetische Wirksamkeit. Zu dieser Kontextgebundenheit des Theaters im allgemeinen kommt im Falle des argentinischen Theaters der Gegenwart der bestimmende Hintergrund der tiefgreifenden Krise hinzu, in der sich das Land befindet. Welches ist Funktion einer ästhetischen Praxis wie der des Theater, das immer noch - und zu Recht - als eine Art kultureller "Luxus" angesehen wird, inmitten einer gesellschaftspolitischen Situation, die von vielen als "abgründig" angesehen wird? Es ist vorgesehen, im Rahmen des Seminars eine Exkursion zu einer Theateraufführung des Regisseurs und Dramaturgen Rafael Spregelburd in Berlin durchzuführen. Die Aufführung findet Anfang Mai statt. Die Modalitäten der Exkursion sowie weitere Details zur Seminargestaltung werden in der Vorbesprechung am Freitag, den 14.02.03, 16.00 Uhr (in meinem Dienstzimmer 1278) bekanntgegeben. Feriensprechstunden:28.02., 14.03., 16.04.03 jeweils um 9.00 c.t.Raum:1278 Brasilianische Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts
Das Seminar versteht sich als Einführung in die jüngere brasilianische Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts. Auf dem Programm stehen insgesamt fünf Werke:
Ästhetische Innovation, Bekanntheitsgrad der Autoren (bzw. der Autorinnen) sowie
referentielle Bezüge zur brasilianischen Gesellschaft des ausgehenden 20. Jahrhunderts sind die Kriterien für die
Auswahl der Werke. Der Roman von Paulo Lins wurde in die Liste aufgenommen aufgrund des spektakulären Erfolges der
gleichnamigen Verfilmung seines Romans. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar (Schein!) ist die Lektüre
von mindestens drei der genannten Werke sowie die Anfertigung einer Hausarbeit. Die Arbeit im Seminar vollzieht sich im Wechsel von
exemplarischen Analysen im Plenum und Referaten der TeilnehmerInnen zu ausgewählten Themen. Raum:1278 Übungen zum mexikanischen Film des 20. Jahrhunderts
Thema des Seminars ist eine Retrospektive zur "klassischen Epoche" des mexikanischen Films zwischen 1935 und 1960. Im Zentrum stehen Filme der Regisseure Fernando de Fuentes und Ismael Rodríguez. Der (über Mexiko weit) hinausragende Star der Epoche war María Félix. Zum Repertoire der Filme, die besprochen werden, gehören:
Die Gegenstände der Besprechung sind vielfältiger Art: der Beitrag des untersuchten Corpus zur Geschichte des mexikanischen Films o die Stellung des mexikanischen Films im internationalen Kontext o spezifische Themen und ästhetische Verfahren des mexikanischen Films o die Rolle der Protagonisten; die Rolle des "Superstars" María Félix unter feministischen Gesichtspunkten o die Rolle der Regisseure, etc. Aufgrund einer größeren Sendung von Video-Material, die ich im Laufe des Monats Januar erwarte, ist die Zusammenstellung eines detaillierten Semesterprogramms z.Zt. noch nicht möglich. Sie wird in der Vorbesprechung am Freitag, den 14.02.03, 16.30 (in meinem Dienstzimmer 1278) bekanntgegeben. InteressenInnen sind herzlich eingeladen. Bitte beachten: Die im Seminar besprochenen Filme werden jeweils freitags von 20-22 Uhr in Raum 1277 vorgeführt. Erster Termin: Freitag, 02.05.05 Informationen zum mexikanischen Film: http://cinemexicano.mty.itesm.mx/front.html Feriensprechstunden:28.02., 14.03., 16.04.03 jeweils um 9.00 c.t. Ästhetische Medienerfahrungen zwischen Buch und Film. Kolloquium für ExamenskandidatInnen
Die Veranstaltung wendet sich an Studierende der Romanistik im Hauptstudium, insbesondere an Examenskandidaten. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich das Kolloquium mit der Medien- und Kino-Theorie von Gilles Deleuze. Zugrundeleget sind die folgenden Ausgaben:
Eine Auswahl aus Texten der beiden Bände, die zur Besprechung vorgeschlagen werden, wird bis zum Beginn der vorlesungsfreien Zeit zusammengestellt (s. Ordner zum Kolloquium bei Herrn Heinrich!). Über die konkrete Themenstellung hinausgehend versteht sich das Kolloquium als Diskussionsforum für vorgesehene oder in Arbeit befindliche Qualifikationsarbeiten. Den KandidatInnen wird Gelegenheit geboten, Thesen zu ihren jeweiligen Arbeiten oder ausgewählte Kapitel vorzutragen bzw. zur Diskussion zu stellen. InteressentInnen werden gebeten, die Vorbesprechung wahrzunehmen, die am Freitag, den 14.02.03, 17.30 in meinem Dienstzimmer 1278 stattfindet. Feriensprechstunden: 28.02., 14.03., 16.04.03 jeweils um 9.00 c.t.Raum:1278 |
Kulturwissenschaftliche Lektüren exemplarischer Texte der spanischen und lateinamerikanischen Literaturgeschichte (zweiter Teil)Name: Berg Die Vorlesung schließt in Methode und Zielsetzung an die gleichnamige Vorlesung im WS 01/02 an. Anhand exemplarischer
Lektüren ausgewählter Texte wird ein Überblick über die spanische und lateinamerikanische
Literaturgeschichte gegeben. Im laufenden Sommersemester steht neben der spanischen vor allem die lateinamerikanische Literatur im
Vordergrund. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende der Hispanistik im Grund- und Hauptstudium, insbesondere auch an
Studienanfänger. Wir schließen die Besprechung der spanischen Literatur mit den Themenbereichen "Nation" (19. Jahrhundert)
sowie "Bürgerkrieg und Exil" (20. Jahrhundert) ab. Im Bereich der lateinamerikanischen Literatur werden folgenden Themen behandelt: Raum:1278 Rhetorische Traditionen in der spanischen und lateinamerikanischen LiteraturName: Berg Die Rhetorik gehört zum Gemeingut der abendländischen Kultur- und Literaturtradition. Aus einer ursprünglich
pragmatisch verorteten Kunst der Rede (im politischen Bereich, im Gerichtswesen oder in der Predigt) entwickelte sich im Laufe der
Jahrhunderte ein festes System sprachlicher Formen, Wendungen und "Figuren", deren Funktion in erster Linie im ästhetischen
"Schmuck der Rede" gesehen wurde. Rhetorik wurde damit zum Inbegriff des "Literarischen". Zu einer radikalen Abkehr von dieser Tradition
-und der damit gegebenen Möglichkeit einer Neudefinition der Rhetorik- kam es erst im Laufe des 20. Jahrhunderts. Das Seminar
enthält zwei Teile: In einem ersten theoretischen Teil sollen Grundlagen der rhetorischen Tradition aufgearbeitet sowie Perspektiven
einer neueren Rhetorikdiskussion sichtbar gemacht werden. In einem zweiten praktischen Teil werden relevante Texte aus dem Bereich der
spanischen und lateinamerikanischen Literatur unter rhetorischen Gesichtspunkten analysiert. Weitere Informationen zum Seminar sowie
eine Anthologie von Texten sowohl für den ersten als auch den zweiten Teil des Seminars wird während der vorlesungsfreien
Zeit zusammengestellt und auf meiner Hompage publiziert. Raum:1278 Ein Klassiker der französischen Literaturwissenschaft: Maurice BlanchotName: Berg Maurice Blanchot gehört zur Generation von Jean-Paul Sartre. Er hat wie dieser die Theorie und die Praxis der französischen
Literatur des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflußt. Wie Sartre sucht er nach einem Literaturkonzept, das eine Antwort darstellt
auf die traumatischen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und der Hitler-Diktatur. Doch die Antworten Blanchots weisen über
Sartre hinaus auf Konzepte der Dekonstruktion und der Praxis der "écriture", wie sie später von Jacques Derrida,
Roland Barthes und Julia Kristeva systematisiert wurden. Thema des Seminars sind ausgewählte Essays aus den Bänden Faux
pas (1943), La part du feu (1949), L'espace littéraire (1955) sowie Le livre à venir (1959). Außerdem
soll der Roman Thomas l'obscur (1950) besprochen werden. Eine genaue Lektüreliste wird während der vorlesungsfreien Zeit auf meiner Homepage veröffentlicht. Vorbesprechung: Freitag, 15.02., 17 Uhr, Raum 1278 Raum:1278 Übungen zum brasilianischen Roman des 20. Jh.: Lima Barreto, O triste fim de Polycarpo Quaresma Name: Berg Der als Feuilleton konzipierte Roman O triste fim de Polycarpo Quaresma von Alfonso Henriques de Lima Barreto erschien 1911 ohne
größeres Aufsehen. Heute gehört der Text zu den als "klassisch" eingestuften literarischen Werkes der
brasilianischen Literatur des 20. Jahrhunderts und wird mit den einschlägigen Werken von Euclides da Cunha, Mário
de Andrade, Gilberto Freyre oder Guimarães Rosa in einem Atemzug genannt. Der Roman, der in ironisch-einfühlsamer Weise
die in den ersten Jahrzehnten der brasilianischen Republik gängigen Klischeevorstellungen nationaler
Größe kritisch beleuchtet, gehört in Brasilien heute längst zur Schullektüre; hierzulande
ist der Roman kürzlich immerhin - eines der wenigen positiven Resultate des mit großem nationalem Pomp begangenen 500.
Gedenktags der "Entdeckung" Brasiliens! - in deutscher Übersetzung erschienen. Thema der Analyse im Seminar ist
sowohl die Bewertung der ästhetischen bzw. narrativen Leistung des Autor als auch der Versuch einer kulturhistorisch korrekten
Würdigung des Textes. Raum:1278 |
Kulturwissenschaftliche Lektüren exemplarischer Texte der spanischen und lateinamerikanischen Literaturgeschichte (erster Teil)Name: Berg Die Vorlesung hat Einführungscharakter. Anhand exemplarischer Lektüren ausgewählter Texte wird ein
Überblick über die spanische und lateinamerikanische Literaturgeschichte gegeben. Die Veranstaltung richtet sich an
Studierende der Hispanistik im Grund- und Hauptstudium, insbesondere auch an Studienanfänger. Die Planung erstreckt sich
über zwei Semester. Im Wintersemester 2001-02 wird die spanische, im Sommersemester 2002 die lateinamerikanische Literatur
behandelt. Raum:1278 Übungen zum spanischen Roman der Gegenwart: Javier Marías und Rosa MonteroName: Berg Thema des Seminars sind zwei Romane der spanischen Gegenwartsliteratur: Todas las almas (1989) von Javier Marías und La hija del
caníbal (1997) von Rosa Montero. Einer von der Tageszeitung El País kürzlich durchgeführten Befragung
zufolge gilt der Roman Todas las almas (1989) von Marías als der beste spanische Roman zwischen 1975 und 1991. Auch La hija del
caníbal wurde von der Kritik mit Superlativen bedacht ("Premio Primavera de Novela 1997"). Bei beiden Autoren haben wir es
also mit dem Typus des "Erfolgsschriftstellers" zu tun. Welche Gründe stehen hinter diesem Erfolg? Welches sind die Themen
dieser Literatur? An welche formalen Schreibweisen schließt sie an? Welche Haltung nehmen die Autoren zur Gegenwart, vor allem aber
auch der Vergangenheit Spaniens ein? Raum:1278 Literatur und Film (I) Name: Berg Thema des Seminars ist die Untersuchung der Beziehungen zwischen Literatur und Film anhand ausgewählter Werke aus der
spanischen und lateinamerikanischen Filmproduktion. Ausgehend vom klassischen Problem der "Literaturverfilmung" soll die Fragestellung
jedoch ausgeweitet werden auf die allgemeinen medientheoretischen Aspekte des Themas. Im Zentrum der Fragestellung steht deshalb das
Problem der Eigengesetzlichkeit des jeweiligen Mediums ebenso wie die Frage ihrer gegenseitigen Beeinflussung. Im Theorieteil orientiert sich
das Seminar an einer wegweisenden Veröffentlichung der letzten Jahre: Raum:1278 |
Feministische Theorieansätze zur mexikanischen GegenwartsliteraturName: Berg - zusammen mit Anika Meckesheimer Ziel des Seminars ist es, literaturwissenschaftliche Theorie mit Textanalyse zu verbinden. Anhand der Lektüre neuerer Texte
zeitgenössischer mexikanischer Autorinnen soll die Anwendbarkeit verschiedener Ansätze feministischer
Literaturkritik und Gender Theorie auf den besonderen mexikanischen Kontext diskutiert werden. Das Seminar bietet damit einen Anreiz, sich
mit der Entwicklungsgeschichte feministischer Literaturwissenschaft auseinanderzusetzen. Die Verdienste und Nachteile der verschiedenen
Ansätze werden an konkreten Texten herausgearbeitet, die ein weites Spektrum mexikanischer Literaturgeschichte und dargestellter
mexikanischer Lebenswelten abdecken. Eine wichtige Fragestellung, die uns beschäftigen wird, ist verbunden mit der Diskussion um die
Brauchbarkeit einer Literaturkritik, die auf einer im wesentlichen eurozentristischen Ideengeschichte beruht. Mit dem Roman Hasta
no verte, Jesús mío (1969) von Elena Poniatowska und dem theoretischen Werk Sobre cultura femenina (1950) von
Rosario Castellanos treffen wir bespielsweise auf Texte, die der aktiven feministischen Bewegung der 70er in Europa und den USA zeitlich
vorausgehen. Dennoch leisten sie eine Infragestellung der patriarchalen Gesellschaftsordnung und schaffen neue Paradigmen weiblichen
Schreibens. Neuere Werke, die im Seminar diskutiert werden sollen, sind der bekannte Roman Como agua para chocolate (1990) von Laura
Esquivel, das Theaterstück Entre Villa y una mujer desnuda (1993) von Sabina Bergman, verschiedene Einakter von Elena Garro und
Kurzgeschichten von Carmen Boullosa aus den 80er und 90er Jahren. Raum:1278 Die Französische Komödie im 17. Jahrhundert Name: Berg Obwohl die Komödie im Gattungssystem der französischen Klassik weit unter der Tragödie
rangierte, war sie in der historischen und kulturellen Breitenwirkung die weitaus erfolgreichere Gattung. Daß es von den Klassikern
des französischen Theaters eigentlich nur Molière geschafft hat, einen Rang im Pantheon der Weltliteratur zu erringen,
hat er deshalb wohl offensichtlich nicht nur seinem persönlichen Genie, sondern auch den Gesetzen der Gattung zu
verdanken, der er sich verschrieben hatte. Diese waren im 17. Jahrhundert weitaus weniger festgeschrieben als diejenigen der
Tragödie oder anderer “ernster” Gattungen. Die Komödie erlaubte den “Realismus”, die
Mimesis durchschnittlicher, nicht gerade für vorbildlich erachteter Charaktere aus der sozial emporstrebenden
Bürgerschicht. Unter dem Deckmantel des Komischen, also des gesellschaftlich scheinbar Bedeutungslosen, gab sie Raum für
Infragestellungen weltanschaulicher und ideologischer Tragweite, wie sie in dieser Radikalität im Bereich der (ernsten!)
Tragödie wohl kaum möglich gewesen wären. Unter diesem Gesichtpunkt werden wir uns im Seminar vor allem mit den
großen Komödien von Molière zu beschäftigen haben. Zum Vergleich soll jedoch auch ein Blick
auf die Komödienproduktion von Pierre Corneille sowie die Tradition der spanischen comedia,
soweit sie in Frankreich rezipiert wurde. Zum didaktischen Programm des Seminars gehören außerdem die Beschäftigung
mit dem allgemeinen Problem des “Komischen” in der französischen Literatur sowie ein Einführung in
Grundzüge einer semiotischen Theorie des Theater bzw. der Komödie. Raum:1278
Lyrische Prosa in der lateinamerikanischen Literatur des 20. JahrhundertsName: Berg “Lyrik” und “Prosa” haben in der Literatur des 20. Jahrhunderts ihre traditionelle Funktion als
Gattungmerkmale verloren. Prosa und Alltagssprache haben Eingang gefunden in die Poesie; erzählende, aber auch essayistische
Prosa erscheint aufgeladen, ja “überhöht” durch die Rhetorik poetischer Figuren und Strukturen. Poetischer Mehrwert
ist zu einem allgemeinen Gattungsmerkmal literarischer Texte geworden. Wenn diese Beobachtungen auch auf viele Literaturen der Gegenwart
zutreffen, so doch in besonderer Weise auf die Literatur Lateinamerikas im 20. Jahrhundert. Beruht der ungebrochene Reiz der
lateinamerikanischen Literatur vielleicht in ihrem “poetischen” Potential? Raum:1278 Neuere Theorieansätze und ihre Verwendung in ExamensarbeitenName: Berg Angesichts der Fülle von “Sekundärliteratur”, Handbüchern,
wissenschaftlichen Hilfmitteln und Lexika, die den Buchmarkt geradezu überschwemmen, ist das Problem der Orientierung für
die Studierenden im Vergleich zu früheren Zeiten gewissermaßen in eine neue Phase eingetreten. Wer die
Bibliotheken, die Suchmaschinen und Bibliographien richtig zu nutzen weiß, steht vielfach weniger vor dem Problem, zu einem
bestimmten Sachgebiet “etwas zu finden”, als vielmehr davor, wie die Fülle des Materials sinnvoll zu
benutzen ist. Spätestens mit der Abfassung der ersten Hauptseminararbeit zeigt sich das Problem mit voller Deutlichkeit:
Welches sind die Kriterien des wissenschaftlichen Umgangs mit Sekundarliteratur? Wie läßt sich Relevantes von
Überflüssigem unterscheiden? Welches sind die Voraussetzungen, die erforderlich sind, um bestimmte Ansätze,
Theorien und Modelle in ihrer Tragweite “richtig” einschätzen zu können? Wie ist es möglich,
sich angesichts der Methodenvielfalt, die es mit sich bringt, dass vieles unverbunden, ja widersprüchlich nebeneinandersteht,
dennoch zu orientieren? Das Kolloquium versteht sich als Angebot an Examenskandidaten (oder solche, die es werden wollen), die angedeuteten
Probleme systematisch zu erörtern. Dies soll auf zwei Wegen geschehen: a) kritische Vorstellung und Besprechung neuerer
Publikationen und Theorieansätze (hierzu wird zu Beginn des Kolloquiums bzw. in der Vorbesprechung eine entsprechende Liste
vorgelegt); b) Vorstellung eigener Entwürfe, Projektskizzen oder “Probekapitel” seitens der Teilnehmer und ihre
Diskussion unter methodologischen Gesichtspunkten. Raum:1278 |
Lateinamerikanistik als KulturwissenschaftName : Berg Seit Erscheinen meiner Einführung in die Lateinamerika-Studien ( Lateinamerika. Literatur • Geschichte • Kultur. Eine
Einführung ) ist die Diskussion um eine kulturwissenschaftliche Begründung der traditionellen philologischen Fächer –eine
Diskussion, in die sich mittlerweile auch die Politik mit normativem Anspruch einmischt– rasant fortgeschritten. Ziel der
Vorlesung ist es deshalb, den kulturwissenschaftlichen Ansatz der Lateinamerikanistik, wie er seinerzeit in der Einführung vorgeschlagen wurde,
vor dem Hintergrund neuerer Forschungsliteratur aufzugreifen und zu vertiefen. Die Vorlesung hat zwei Teile. Der Theorie-Teil orientiert
sich an zwei grundlegenden Veröffentlichungen: Klaus P. Hansen, Kultur und Kulturwissenschaft sowie Andreas Reckwitz, Die
Transformation der Kulturtheorien . Im Anwendungs-Teil wird die Frage nach den "kulturellen Universalien" einer allgemeinen
Lateinamerika-Kunde, wie sie in meiner eigenen Einführung gestellt wurde, aufgegriffen und an konkreten Beispielen aus der lateinamerikanischen
Kultur- und Literaturgeschichte im Hinblick auf die im ersten Teil vorgestellten Theorie-Entwürfe diskutiert. Raum: 1278 Literatura chilena de hoy:
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Lateinamerika 2000:
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Einführung in die Literaturwissenschaft (Hispanistik)Name: Berg Die Vorlesung ist inhaltlich und organisatorisch mit dem von Dr. Markus Schäffauer angebotenen Proseminar 1 (Di 18-20: "Einführung in die Literaturwissenschaft [Hispanistik]") abgestimmt. Durch den erfolgreichen Besuch beider Lehrveranstaltungen kann der literaturwissenschaftliche Einführungsschein in die Hispanistik erworben werden. Thema der Vorlesung sind "theoretische" Aspekte einer Einführung in die Literaturwissenschaft, während im Proseminar vor allem die konkrete Analysearbeit an ausgewählten Beispieltexten im Vordergrund steht. Diese "Arbeitsteilung" zwischen Vorlesung und Proseminar ist Bestandteil eines didaktischen Modells, das am Romanischen Seminar zur Zeit im Hinblick auf den Studiengang "Französisch" diskutiert und in absehbarer Zeit wohl auch in die Praxis umgesetzt werden wird. Die Erprobung des Modells im Bereich der Hispanistik hat also innovativen Charakter. Wir hoffen auf die Zustimmung und Mitarbeit der Studierenden. Alle weiteren organisatorischen Informationen werden in der jeweiligen Einführungssitzungen beider Lehrveranstaltungen (erste Vorlesung am 27.10. bzw. Seminarsitzung am 26.10!) mitgeteilt. Im Rahmen der Vorlesung werden folgende Themen behandelt:
Anmerkung:Der verspätete Beginn der Vorlesung ist bedingt durch eine von mir geleitete Exkursion nach Argentinien, die vom 4.-20.10.1999 stattfindet. Feriensprechstunden: 10.08., 17.08., 07.09. (jeweils 10 Uhr s.t.) Raum:1278 Musik, Ästhetik und Literatur
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Gattung und Identität
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Einführung in die spanische und lateinamerikanische LiteraturwissenschaftName: Berg Kommentar wird nachgetragen. Neue Medien und Literatur in ArgentinienName: Berg Kommentar wird nachgetragen. Das Romanwerk von Miguel Ángel AsturiasName: Berg Kommentar wird nachgetragen. Carlos Drummond de AndradeName: Berg Kommentar wird nachgetragen. Moralistische Gattungen der französischen LiteraturName: Berg Kommentar wird nachgetragen. |
Erzählte Geschichte in Lateinamerika:
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Interpretationen zur spanischen und lateinamerikanischen Literatur (2): LyrikName: Berg Die Vorlesung setzt die Reihe der im Wintersemester 96/97 begonnenen Interpretationen zur spanischen und lateinamerikanischen Literatur
fort. Thema des Sommersemesters sind jedoch ausschließlich Texte aus dem Bereich der Lyrik. Traditionelle Vorbehalte
gegenüber der Erlernbarkeit einer "Kunst" der Interpretation, die Skepsis gegenüber der Möglichkeit, Interpretieren
als einen methodisch kontrollierten wissenschaftlichen Vorgang zu begreifen, sind in diesem Bereich am größten.
Demgegenüber soll in der Vorlesung gezeigt werden, daß Intuition, Lesegenuß auf der einen und die
wissenschaftlich-analytische Rekonstruktion poetischer Strukturen auf der anderen Seite keine einander ausschließenden
Gegensätze sind, sondern zueinander in enger Beziehung stehen und sich gegenseitig überschneiden. Modernismo und criollismo in Argentinien: Güiraldes und LugonesName: Berg Thema des Seminars sind zentrale Aspekte der argentinischen Literatur im ersten Drittel des 20. Jh. Unter den Hauptstädten
Südamerikas war Buenos Aires um die Jahrhundertwende eine der modernsten: Relativ stabile politische Verhältnisse, eine
expandierende Wirtschaft, eine für lateinamerikanische Verhältnisse breite, dank der forcierten Einwanderungspolitik
auch geistig mobile Mittelschicht waren entscheidende Faktoren, um die Stadt für einige Jahre zur Hauptstadt der kosmopolitischen
Literatenbewegung des Modernismus zu machen. Hier nicht in Managua veröffentlichte Rubén
Darío seine programmatischen Literatenporträts Los Raros. Der bedeutendste Modernist auf argentinischer Seite war der Dichter Leopoldo Lugones
(1874-1934). Der Modernismus ist jedoch nicht die einzige Bewegung, durch die die Epoche gekennzeichnet ist. Neben
kosmopolitisch-universellen Themen begeisterte man sich auch fürs Nationale, Bodenständige, also: lo
criollo. "Pampa" und "gaucho", später auch "tango" und "compadrito" wurden zu Schlüsselworten dieses der Ergründung des eigenen
Wesens, der "argentinidad", zugewandten Interesses. Der bedeutendste Vertreter dieser Bewegung war Ricardo Güiraldes (1886-1927). Sein Roman Don
Segundo Sombra (1926) gilt als eines der wichtigsten Werke der argentinischen Literatur im 20. Jh. Doch diese Gegensätze (Kosmopolitismus versus
Regionalismus) gelten nur für bestimmte Aspekte, nur in fest umrissenen Kontexten. Auch Güiraldes war Kosmopolit, und
Lugones wurde in den 30er Jahren zur Galeonsfigur eines kämpferischen Nationalismus. Über das
Ästhetische hinausgehend, sollen im Seminar deshalb auch die allgemeine sozialhistorische Situation und Entwicklung der
argentinischen Gesellschaft besprochen werden, vor deren Hintergrund erst die Begeisterung, aber auch die Kritik, auf die Lugones und
Güiraldes beim Publikum ihrer Zeit gestoßen sind, verständlich werden. Wir beschäftigen uns mit den
folgenden Werken. Lugones: Las montañas del oro; Odas seculares; Lunario sentimental; El payador. Güiraldes: Don
Segundo Sombra. Übungen zur Massenkultur in Brasilien: die "música popular" (Caetano Veloso, Gilberto Gil, Chico Buarque, u.a.)Name: Berg Im Kontext einer zunehmend globalisierten "postmodernen" Kulturerfahrung verlieren Tango, Rumba, Salsa
oder Samba für den durchschnittlichen Kulturkonsumenten in Europa immer mehr die Qualität des Fremden und werden als
Phänomene einer allenfalls exotischen Erfahrung des Anderen der eigenen
Kulturerfahrung umstandslos einverleibt. Europäische Rezipienten verhalten sich dem Phänomen gegenüber
jedoch nicht grundsätzlich anders als lateinamerikanische: Die Massenkultur, um deren Produkte es geht, hat in der Tat globalisierende,
weltumspannende Dimensionen erreicht. Doch die Massenkultur ist keine anonyme Macht, zu der sie von ihren ersten Analytikern in den 70er
Jahre leichtfertig dämonisiert wurde. Auch hier existiert das schöpferische Individuum. Thema des Seminars ist die
Untersuchung der führenden Rolle, die Lateinamerika insbesondere Brasilien auf der Produzentenebene dieser Kultur
übernommen hat. Beispielhaft soll die Rolle der "música popular" untersucht werden, und zwar anhand der
Werke einiger ihrer Hauptvertreter: Caetano Veloso, Gilberto Gil und Chico Buarque. Auf Wunsch und Vorschlag der SeminarteilnehmerInnen kann
der Kanon der untersuchten Autoren und Werke natürlich auch erweitert werden. Bei unseren Untersuchungen geht es
grundsätzlich um vier Ebenen: Aktuelle Kulturtheorien in LateinamerikaName: Berg Auch in Lateinamerika ist unter den Bedingungen der sog. Postmoderne eine bemerkenswerte Diskussion entstanden, die zu einer neuen
Fokalisierung der historischen Grundbedingungen der eigenen Kultur geführt hat. Zu den parallelen Diskussionen in Europa verhält sich
diese Diskussion in einem fundamentalen Sinne dialogisch, d.h. es geht weder um die weitgehend blinde Übernahme eines
fremden Modernitätsdiskurses (wie zu Zeiten der historischen Avantgarde) noch um dessen ebenso
entschiedene Zurückweisung im Namen einer revolutionären "lateinamerikanischen" Identität (R.
Fernández Retamars "calibanismo"!): Aktuelle Kulturtheorien in Lateinamerika sind vielmehr dadurch ausgezeichnet, daß sie
die eigene Identität zu bestimmen versuchen im Kontext und unter den Bedingungen globaler, universeller
Veränderungen. Wie die beobachteten Phänomene so unterliegen offenbar auch die an dieser Diskussion teilnehmenden
Individuen dem Gesetz der Globalisierung. Sie finden sich nahezu in allen Ländern des Kontinents: Beatriz Sarlo und Nestor
García Canclini (beide Argentinien), Carlos Monsiváis (México), José Joaquín Brunner (Chile), Jesús
Martín-Barbero (Kolumbien), Sergio Paulo Rouanet und Luis Costa Lima (beide Brasilien). Die von diesen Autoren behandelten Themen
sind vielfältig und kreisen dennoch um zentrale, wiederkehrende Motive: Massenkultur; "cultura popular"; die alten und
die neuen Medien; die Entstehung einer globalen Kommunikationsgesellschaft; die potentielle Globalisierung der
regionalen bzw. nationalen Kulturen; der Geltungsverlust traditioneller, "dichotomisch" organisierter Beschreibungsmodelle
(Marxismus, Kapitalismus, Dependenztheorien), das Problem der kulturellen Hybridisierung. |