STREICHUNG DER PROFESSUR VON ERICH KÖHLER
Nachdem die Nachfolge durch Absage des an erster Stelle der Berufungsliste stehenden Köhler-Schülers Ulrich Mölk (Göttingen) nicht geregelt werden konnte, wurde die Stelle umgewidmet. Man brauchte damals zum Ausbau der Physik weitere Stellen. Dass es trotz bundesweiter Proteste die Stelle traf, auf der zuvor Hugo Friedrich gelehrt hatte, war letztlich einem interessanten Umstand zu verdanken: der Ministerpräsident Lothar Späth, der ja u.a. eine Partnerschaft mit Katalonien betrieb, wusste, wie er später im privaten Gespräch einräumte, damals schlicht nicht, dass Romanistik mehr ist als nur das Fach 'Französisch'. Die Romanisten sollten daher immer deutlich machen, dass sie ein 'unmögliches' Fach sind, das nach anglistischen Maßstäben mindestens fünf Fächer umfasst.
Das Rektorat hat damals als kleines Trostpflaster einen Hugo-Friedrich-Erich-Köhler-Preis gestiftet, der an die Stelle erinnern soll.
Den bundesweiten Klagen über den Verlust der Stelle ist es u.a. auch zu verdanken, dass die Romanistik 1986 aus dem Fundus der Theologischen Fakultät eine C3-Stelle bekam, mit der ein Lateinamerika-Schwerpunkt möglich gemacht werden sollte. Sie wurde mit Walter Bruno Berg besetzt.