Forschung
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-projekten.
Acadie de la mer - Acadie de la terre
Ziel dieses linguistisch-landeskundlichen Projekts ist die Erstellung eines Portraits zweier
frankophoner Zonen in der ostkanadischen Provinz Neubraunschweig / Nouveau-Brunswick: der Peninsule Acadienne im Nordosten und der Region
am Haut-Saint-John / Restigouche im Nordwesten der Provinz. Dazu wird in beiden Gemeinschaften ein sozio-ökonomisches Profil erstellt,
das die Bereiche der Sozialstruktur, des Wirtschaftslebens, der Politik, des Tourismus und der kulturellen Aktivitäten in den Blick
nimmt, wobei Daten durch Befragung und teilnehmende Beobachtung gewonnen werden. Auf diesem Weg werden auch sprachliche Daten gesammelt
und dokumentiert, die einen Vergleich der in den beiden Regionen gesprochenen akadischen Varietäten erlauben; dies ist von
besonderem Interesse, da sich beide Zonen zwar durch eine ähnlich hohe Präsenz des Französischen im täglichen Leben
und in der spontanen Interaktion auszeichnen, insbesondere jedoch die Kontaktwirkung der - im kanadischen Kontext insgesamt dominanten -
laurentidischen Varietät des Französischen (also des français québécois) in beiden Zonen
unterschiedlich stark ist. Das im Zuge des Projekts entstehende sprechsprachliche Korpus, das in die Freiburger Sprachdatenbank MOCA
eingebracht wird, kann danach auch als Grundlage weiterer deskriptiver oder interaktionaler Analysen dienen.
Subordinationsbasierte Diskursmarker im innerromanischen Vergleich
Dieses Projekt befasst sich mit Diskursmarkern, die aus Konstruktionen mit syntaktischen
Subordinationsstrukturen hervorgegangen sind. Typische Vertreter solcher subordinationsbasierter Konstruktionen mit
pragmatisch-intersubjektiver Bedeutung sind die parenthetischen Verben des Denkens, Wahrnehmens und Äußerns, daneben sind auch
Inferentialkonstruktionen vom Typ span. es que / frz. c'est que, Kopulakonstruktionen des Typs span. la verdad es que
und Pseudo-Cleft-Konstruktionen wie kat. el que passa és que zu dieser Gruppe zu rechnen. Subordinationsbasierte
Diskursmarker zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie in dem Maße, wie sie pragmatisch-(inter-)subjektive Funktion
erlangen, ihren sententiell-subordinativen Charakter reduzieren; diese Entwicklung ist einem Grammatikalisierungsprozess
nicht unähnlich, allerdings entspricht er auch nicht allen üblicherweise angelegten Parametern von
Grammatikalisierung, so dass hier besser von einer Pragmatikalisierung der involvierten Subordinationskonstruktionen zu
sprechen ist.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die subordinationsbasierten Diskursmarker der romanischen Sprachen korpusbasiert
zu inventarisieren und in ihrer Distribution und Funktionalität zu beschreiben.
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